Auf dem Holzweg? Von wegen!

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - KÄRNTEN 2021
Nur 50 Sekunden benötigt der ED 3000 Wrapper für die Verpackung eines Pakets und zählt damit zu den schnellsten Maschinen am Markt. © SPRINGER

Die Springer Maschinenfabrik aus Friesach gewinnt den Innovations- und Forschungspreis des Landes Kärnten und liefert eine erdbebensichere Schwerlast-Sägezubringung nach Neuseeland.

Das Familienunternehmen SPRINGER in Friesach steht seit 1952 für die weltweit erfolgreiche Umsetzung von maßgeschneiderten Lösungen für die Holzindustrie. Die Springer Maschinenfabrik, die weltweit Maschinen und Förderanlagen für die Holzindustrie liefert, wird bereits in dritter Generation von Timo und Gero Springer geführt.

Ausgezeichnete Innovationskraft
Mit dem ED 3000 Wrapper, einer vollautomatischen Verpackungsmaschine für Schnittholzpakete, holte die SPRINGER beim Innovations- und Forschungspreis des Landes Kärnten den Sieg in der Kategorie „Großunternehmen“. Die Preisträger wurden im November 2020 von Landeshauptmann Peter Kaiser, Technologiereferentin Gaby Schaunig und Kärntner Wirtschaftsförderungs-Fonds-Vorstand Sandra Venus und Erhard Juritsch via Livestream-Pressekonferenz bekanntgegeben. „Der Preis ist eine tolle Anerkennung unserer Arbeit und bestärkt uns darin, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen“, freut sich CEO Timo Springer.
Der Innovations- und Forschungspreis des Landes Kärnten wird seit 2004 vom Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) im Auftrag des Landes organisiert und durchgeführt. Ausgezeichnet werden abgeschlossene Entwicklungen von Unternehmen, die zu neuen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen geführt haben und am Markt bereits im Einsatz sind. „Es freut uns besonders, dass gerade in der Krise Kärntner Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung äußerst aktiv waren. Mit insgesamt 38 Einreichungen konnte der dritthöchste Wert seit Beginn der Preisvergabe im Jahr 1991 erzielt werden. Die Anzahl und die Qualität der Einreichungen belegen den auch international sichtbaren Aufschwung Kärntens als aufstrebende Forschungsregion im Herzen Europas“, betonen Peter Kaiser und Gaby Schaunig.

ED 3000 Wrapper – Vollautomatische Verpackungsmaschine für Schnittholzpakete
Der ED 3000 Wrapper ist die Antwort von SPRINGER auf die große Nachfrage nach vollautomatischen Verpackungsmaschinen. Das innovative Maschinenkonzept ermöglicht eine effiziente und automatische Folierung von Schnittholzpaketen in Hobelwerken und Schnittholzanlagen. Der ED 3000 Wrapper zählt zu den schnellsten Maschinen am Markt, ist rund um die Uhr nutzbar und wurde seit der Markteinführung 2019 bereits bei zahlreichen Kunden, wie zum Beispiel der Pfeifer Group oder der Rettenmeier-Gruppe, erfolgreich in Betrieb genommen.
Die Maschine kann mit einem Schweißzangenmodul oder einem speziell entwickelten Nähmaschinenmodul ausgestattet werden. Dadurch wird eine effiziente und automatische Folierung mit Poly­ethylen- , Gewebefolien und sogar Papier ohne Unterbrechung des Produktionsprozesses ermöglicht. Abhängig vom Modul gewährleistet eine Schweißnaht oder ein vernähter Falz die erforderliche Dichtheit der Folienhaube.

Neuer Großauftrag aus Neuseeland
Dass die Leistungen der Kärntner Innovationsschmiede international gefragt sind, wurde im Februar 2021 mit einem weiteren Großauftrag aus Neuseeland untermauert. Pan Pac, ein Unternehmen der japanischen OJI-Gruppe und Neuseelands führender Spezialist für nachhaltige Pinus-Radiata-Produkte, setzt erneut auf die technologischen Leistungen aus Kärnten. SPRINGER wird als Generallieferant – gemeinsam mit den lokalen Partnern Lakeland Steel Limited und Design Manufacture & Installation aus Rotorua – ein neue erdbebensichere Schwerlast-Sägezubringung am Pan-Pac-Standort Whirinaki (Hawke’s Bay) realisieren. Das Investitionsvolumen beträgt rund 13 Millionen NZD (rund 7,8 Millionen Euro).
„Die Investition in die Erneuerung der Sägezubringung, welche ursprünglich in den frühen 1980er-Jahren installiert wurde, unterstreicht das anhaltende Engagement des Pan-Pac-Shareholders OJI Holdings. Solche strategischen Investitionen haben dazu beigetragen, Pan Pac als Neuseelands größten Exporteur von optisch hochqualitativem Premium-Schnittholz für den gesamten asiatischen Raum zu etablieren“, so Pan-Pac-Geschäftsführer Tony Clifford. Basis für die Auftragsvergabe war eine mehrjährige, intensive und auf die sehr spezifischen Kundenanforderungen eingehende Projektbearbeitung, wobei SPRINGER bereits 2017 damit begonnen hat, Pan Pac bei der Entwicklung der neuen Schwerlast-Sägezubringung zu unterstützen. „Der Auftrag beweist einmal mehr, dass SPRINGER bei technologisch anspruchsvollen Projekten als verlässlicher Partner mit höchsten Qualitätsanforderungen gilt. Wir freuen uns, dass die langjährige gute Zusammenarbeit zwischen Pan Pac und SPRINGER mit diesem Projekt fortgesetzt wird“, so Timo Springer. „Die Fachexpertise von SPRINGER sowie deren branchenführende Position und Wettbewerbsfähigkeit waren ausschlaggebend, dass wir uns für SPRINGER entschieden haben. Pan Pac hat eine lange Tradition in der Implementierung internationaler Technologien, um Betriebsabläufe sowie die Holzqualität unserer hochwertigen Produktpalette für unsere internationalen Kunden stetig zu verbessern“, sagt Michael Reaburn, Pan Pac General Manager – Lumber.
Um Ausfallzeiten zu minimieren, ist die Systemintegration sowie die Inbetriebnahme und Übergabe des Projekts innerhalb eines regulären Werksstillstands Ende 2022 geplant. (BO)

INFO-BOX
Weitere Preisträger des Kärntner Innovations- und Forschungspreises 2020
• In der Kategorie Kleinstunternehmen gewann die im Lakeside Park Klagenfurt angesiedelte Messfeld GmbH mit der Innovation „Automatisierte Erkennung nicht beleimter Stellen am Parkett“.
• Mit der Augmensys GmbH aus Klagenfurt konnte sich bei den Klein- und Mittelunter­nehmen ein bereits mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen durchsetzen. Das auf ­Augmented Reality spezialisierte Unternehmen überzeugte mit der Innovation
„ARGUS – AR Guided Switching“ die Jury.
• Der Spezialpreis „Innovationen – Die Krise als Chance“ wurde im Zuge der Covid-19-Pandemie ausgeschrieben und von der Jury im Zuge der Bewertung schlussendlich als „Anerkennungspreis“ vergeben. Prämiert wurde dabei das schnelle Reagieren auf den aktuellen Marktbedarf und die Anpassung von Geschäftsmodellen zur Erhaltung von Arbeitsplätzen. Auch so wurde auf innovative Weise ein wichtiger Beitrag für den Wirtschaftsstandort ­Kärnten geleistet, sind sich KWF-Vorstand Mag. Sandra Venus und Dr. Erhard Juritsch ­einig. Mit „Marlinu ... spielend wachsen – nachhaltige ­Kindermöbel, handgemacht in ­Kärnten“ gewann einerseits die Tischlerei Helmut Erjavec aus Villach und andererseits die Glas Gasser GmbH mit dem „Corona-Virenschutzglas ­RespiS-Metall“ aus Radenthein.
www.kwf.at