„Viele Hightech-Unternehmen beginnen als Start-up.“

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - NIEDERÖSTERREICH 2022
V. l. n. r.: ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender Bgm. Klaus Schneeberger, Katharina Bisset, Wirtschafts- und Technologielandesrat ­Jochen Danninger © Nlk Burchhart

Medizintechnik, Luftfahrt, Robotik und Digitalisierung: Die Sieger des Innovation Award 2021/2022 beschäftigen sich mit herausfordernden Themen und drängenden Zukunftsfragen.

Bereits zum fünften Mal wurde am Technopol Wiener Neustadt in Kooperation von ecoplus, accent und tecnet equity der Innovation Award vergeben. „Hier werden kreative Köpfe angesprochen, technologiebasierte Entwicklungen und deren Märkte darzustellen. Daraus sollen innovative Produkte und Start-ups entstehen. Wiener Neustadt ist als Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Gründungs-Hotspot national und international bereits herausragend.

Um diese Position weiter zu stärken, brauchen wir innovative Menschen, die wissenschaftliches Know-how und Markt­umsetzung vereinen können. Die Gewinner des Innovation Award zeigen, was alles in diesem Bereich möglich ist“, waren sich Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger und ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Klaus Schneeberger einig.

Start-ups sind oft der Start zum Hightech-Unternehmen
„Viele erfolgreiche Hightech-Unternehmen beginnen als Start-up, oftmals aus dem wissenschaftlichen Bereich heraus. Start-ups sind wichtige Arbeitgeber der Zukunft und haben eine bedeutende Rolle als Wirtschaftsmotor der Region. Genau hier setzen wir mit dem Innovation Award an und sprechen innovative Köpfe aus der HTL, der Fachhochschule, dem Forschungszentrum sowie regionalen Hightech-Unternehmen an. Ich bin von den Siegerprojekten der innovativen Teams beeindruckt und wir werden sie mit dem Sponsoring und den Angeboten von ecoplus, accent und tecnet equity selbstverständlich auch weiterhin gerne unterstützen. Herzliche Gratulation“, so Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger.

„Nicht nur die Siegerprojekte, sondern alle elf eingereichten Projekte beweisen, dass in Wiener Neustadt Forschung für Mensch und Umwelt gemacht wird. Die kreativen Köpfe beschäftigten sich mit herausfordernden Themen und aktuellen, drängenden Zukunftsfragen. Der Innovation Award wurde in mehreren Kategorien vergeben – erstmals auch in der Kategorie „Luft- und Raumfahrt“ in Kooperation mit der neuen niederösterreichischen Plattform Luft- und Raumfahrt. Ich gratuliere allen Siegerinnen und Siegern sehr herzlich“, zeigte sich ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Klaus Schneeberger beeindruckt.

Drohnen, Roboterfahrzeuge und Legal Tech-Tools
Der Sieg in der Kategorie „Innovationen in den Bereichen Materialien, Oberflächen, Tribologie, Sensorik und Medizintechnik“ ging an Sepideh Hatamikia von ACMIT und ihr Team für Verbesserungen im Bereich der „Cone Beam Com­putertomografie“. Optimierte patientenspezifische Aufnahmepfade sollen neue Anwendungsbereiche erschließen.

Die Kategorie „Luft- und Raumfahrt“ konnten Bernhard Stangl und das Team von Robo4you/HTL Wiener Neustadt für sich entscheiden. Entwickelt wurde ein autonomes Roboter-Navigationssystem, bei dem Drohnen und Roboter-Fahrzeuge zusammenarbeiten, um ein schnelles Navigieren in unbekanntem Gelände zu ermöglichen.

In der Kategorie „Start-up – innovative, technologiebasierte Geschäftsideen“ waren Katharina Bisset, Lektorin an der FH Wiener Neustadt, und Team erfolgreich. Ihr auf Digitalisierung basierendes Legal Tech-Tool „NetzBeweis“ hilft bei der Beweissicherung von rechtswidrigen Inhalten im Internet, wie z. B. das ganz aktuelle Thema „Hass im Internet“, und wird bereits als Beweismittel vor Gericht in mehreren Ländern anerkannt. Für betroffene Privatpersonen, die das Tool für sich selbst verwenden, ist es kostenlos. Für Unternehmen, die diese Beweise für ihre Kunden oder Mandanten erstellen möchten (z. B. Anwälte), ist die Nutzung kostenpflichtig.

Sensoren für tribologische Tests
Zwei Sieger gab es in der Kategorie „Prototypen und Robotik“. Erstens konnten Fabio Tatzgern und das Team von AC2T die Jury mit der Entwicklung einer neuen Generation von Sensoren für tribologische Tests (Reibung, Verschleiß, Schmierung) überzeugen. Der sogenannte „Tribo-Akustische-Pin“ wurde entwickelt, getestet und die Schutzrechte wurden bereits angemeldet.

Zweiter Sieger ist Walter Grundböck, Master-Student an der FH Wiener Neustadt, der zur Reduktion von Makro- und Mikroplastik in Gewässern umweltfreundliche Finnen für Surfboards entwickelt. Aktuell wird an nachhaltigem Material und Herstellverfahren geforscht, um die Finnen in großen Mengen herzustellen. Gelingt dies, werden sowohl Material als auch Produktionsverfahren auch in anderen Bereichen eingesetzt werden können, ist die Jury überzeugt.

Vernetzung von Wissenschaft, ­Wirtschaft und Bildung
Dotiert ist der Innovation Award mit 1.500 Euro pro Kategorie. Sponsoren der Preisgelder sind accent, technet equity und ecoplus. „Als Hightech-Inkubator des Landes NÖ sind wir davon überzeugt, dass man bei der Identifizierung von potenziellen Start-up-Ideen nicht früh genug ansetzen kann. Das ist auch ein wichtiger Bestandteil der Nieder­österreichischen Spin-off-Initiative! Wir freuen uns daher sehr, dass sich das Format des Innovation Awards so erfolgreich etabliert hat und so spannende Ideen eingereicht wurden“, erläutert accent-Inkubator Geschäftsführer Michael Moll.

„An den Technopolen treiben wir aktiv die enge Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung voran und die ecoplus-Technopol-Managerinnen und -Manager stehen vor Ort als Ansprechpartner und Kontaktvermittler zur Verfügung. Der Innovation Award ist seit vielen Jahren ein wichtiger Impulsgeber, um innovative Produkte in den Markt zu bringen, und Basis für Start-ups“, so ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki. (VM)