Adolf Markones, Geschäftsführer Ingram Micro Österreich, im Porträt

NEW BUSINESS - NR. 8, OKTOBER 2021
»Ich glaube, der größte Motor ist der Eigenantrieb, kombiniert mit einem kreativen Geist sowie dem Willen, etwas bewegen zu wollen und zu können.« © Ingram Micro

Der Wille, etwas zu bewegen: Adolf Markones, der Geschäftsführer von Ingram Micro Österreich, liebt, was er tut. Und er tut eine ganze Menge.

Anfangs spielte der Zufall eine sicher nicht unwesentliche Rolle im Leben von Adolf Markones. Nach Abschluss seiner Ausbildung am International Business College Hetzendorf in Wien Meidling im Jahr 1986 war es ebendieser Zufall – vielleicht kann man es aber auch als Fügung des Schicksals betrachten –, der dafür sorgte, dass es ihn in die IT verschlagen hat. Doch dort war er goldrichtig aufgehoben: Innerhalb nur eines Jahres arbeitete er sich bei ­einem kleinen, expandierenden Wiener IT-Reseller bis zum Shopleiter hoch.

Nur wenige Jahre später, nachdem er seine Liebe zu mobilen PCs entdeckt und 1988 in der Wiener Innenstadt auch den ersten Toshiba-Showroom eröffnet hat, kam er in engeren Kontakt mit dem Bereich, dem er seinen weiteren Karriere­weg widmen würde. „Nach dem Präsenzdienst bin ich dem Ruf eines ehemaligen Toshiba-Mitarbeiters gefolgt, der ein Unternehmen zur Sanierung übernommen hatte“, erzählt Markones. Dort warteten nicht nur interessante Projekte auf ihn, sondern eben auch ­seine ersten Berührungspunkte mit dem Thema Distribution. Die IT erlebte damals einen starken Boom und der junge Adolf Markones war mittendrin, baute in ­Österreich den Vertrieb für viele namhafte Hersteller, wie beispielsweise IBM, Toshiba oder Kingston, auf.
Er selbst überließ nichts dem Zufall. Markones richtete seinen Blick immer nach vorne, wollte mehr erreichen und ging seinen Weg. Einige Zeit später wechselte er zum damaligen US-Distributor Merisel, der in weiterer Folge Mitte der 1990er-Jahre von CHS übernommen wurde. In der IT-Distribution ging es vor der Jahrtausendwende turbulent zu, die Margen wurden immer kleiner und der Druck auf die Unternehmen merklich größer. „Nach vier erfolgreichen Jahren, welche mein Rüstzeug im Distributionsgeschäft wurden, musste CHS Insolvenz anmelden und ich habe für ca. 50 Prozent der Belegschaft mit Macrotron einen Übertritt verhandelt“, erinnert er sich.

Zwei Häfen und keine Langeweile
1999 war besonders ereignisreich für Adolf Markones und beruflich wie privat ein markanter Wendepunkt seines Lebens. Denn es war nicht nur das Jahr der Übernahme von Macrotron durch Ingram Micro, womit er sozusagen in seinen beruflichen „Heimathafen“ eingelaufen ist, sondern auch seiner Hochzeit – und damit seiner Ankerung im „Hafen der Ehe“. Weder den einen noch den anderen Anker hat er gelichtet, ganz im Gegenteil: „2001 – im Jahr der Übersiedelung von Ingram Micro in die Guglgasse – habe ich mich auch privat entschieden, zu übersiedeln und die Großstadt, in welcher ich täglich arbeitete, Richtung Land zu verlassen, um mir dort mit meiner Frau ein Nest zu bauen.“
„Es hat ganz gut funktioniert“, so Markones mit einem Augenzwinkern, „und uns drei wundervolle Kinder beschert, welche heute 18, 15 und 13 Jahre alt sind – also im besten Alter, damit uns nicht langweilig wird.“ Um das Familienbild noch runder zu machen, kamen übrigens auch noch zwei Labrador-Hündinnen und zwei Schildkröten dazu. ­Langeweile braucht Familie Markones also ganz sicher nicht zu fürchten.

Im Berufsleben wurde dem Wahl-Niederösterreicher ebenso wenig langweilig. Das ist bei jemandem, der in seinem Job als Profi und mit Leidenschaft tätig ist, aber auch nicht ungewöhnlich. Hinzu kommt, dass Ingram Micro den Wert seiner Mitarbeiter kennt und auch in sie investiert. Markones entwickelte sich weiter, kam in den Genuss einer langfristigen Ausbildung zur Führungskraft und später einer internationalen General-Management-Ausbildung mit Stationen in Europa und den USA. „Würde es den Lehrberuf des Distribution Managers geben, könnte ich sagen, diesen von der Pike auf gelernt zu haben.“

Ein Kind der Distribution
Nach rund 30 Jahren in der IT und davon 25 in der Distribution haben sich im Leben des erfolgreichen Managers einige persönliche Highlights angesammelt. Markones zählt auf: „Das rasche Vertrauen vom damaligen Geschäftsführer Erich Bernscherer bei Ingram Micro in meine Person und die Bestätigung als Prokurist sowie Mitglied der Geschäftsleitung nach einem Jahr. Nach seinem Abgang die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Florian Wallner zur unangefochtenen Nummer 1 in Österreich. Und natürlich die zusätzliche Übernahme der Vertriebs- und Produkt­verantwortung 2018 für die Schweiz sowie 2019 dann die Übernahme der Geschäftsleitung für Österreich.“

Wie er diese Meilensteine erreicht hat? „Ich glaube, der größte Motor ist der Eigenantrieb, kombiniert mit einem krea­tiven Geist sowie dem Willen, etwas bewegen zu wollen und zu können.“ Dazu kommt, dass Adolf Markones etwas Grundlegendes verstanden hat. Denn egal in welchem Business man tätig ist, sie haben alle eine Basis: Es sind nicht Technologien, nicht die Waren, die man herstellt oder vertreibt, ja nicht einmal die Ideen und Innovationen, die allem zugrunde liegen. Die Gemeinsamkeit und das Fundament sind immer Menschen. Markones hat das erkannt: „Ich habe vor vielen Jahren die Entscheidung getroffen, mich mehr für das People Management zu interessieren als ein Spezialist für Produkte zu sein.“ Deswegen ist auch diese Branche für ihn genau die richtige, wie er beschreibt: „Die Faszination für Distribution hat sich vor vielen, vielen Jahren bereits bei mir gefestigt und beruht im Wesentlichen auf einem sich ständig verändernden Umfeld von neuen Herstellern, Produkten, Prozessen, aber auch auf unglaublich langjährigen Partnerschaften mit Kunden und Herstellern, welche es, glaube ich, nicht in so vielen Branchen in diesem Ausmaß gibt. Ich bin ein Kind der Distribution – ich liebe, was ich mache.“

Letzteres trifft nicht nur auf den Distributions-Profi und People Manager Adolf Markones zu, sondern auch auf den Privatmenschen mit seinen vielfältigen Interessen, die es mit einem gut gefüllten Terminkalender in Einklang zu bringen gilt. Doch für ihn steht ganz klar und eindeutig fest: „Wer sich keine Zeit für Hobbys und Freunde nimmt, lebt nicht. Da ich mich recht rasch auch für Neues begeistern kann, leide ich meist unter einem Hobby-Überschuss und muss hauptsächlich mit mir selbst und meiner Familie eine Übereinkunft finden“, so Markones, der abschließt mit den Worten: „Aber es geht sich aus.“ Und da war es wieder, dieses humorvolle Augenzwinkern. (RNF)

12 FRAGEN AN ADOLF MARKONES
Von einer Brücke ist er schon gesprungen, aus einem Flugzeug noch nicht. Und wenn er schon mit jemandem einen Tag lang tauschen muss, dann am liebsten mit seinen Hunden.

Was wollten Sie als Kind werden?
Tischler. 
    
Was bedeutet Glück für Sie?
Wenn zu erwartende Katastrophen doch nicht eintreten.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„In einem anderen Land“ von Ernest Hemingway.

Welche Persönlichkeit inspiriert Sie?
Elon Musk und David Guetta. 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
„Man lebt nur einmal” und auch „Every day is a holiday”. 

Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?
Mit niemandem.

Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Beruflich bleibt das mein Geheimnis. Privat bin ich seit 25 Jahre mit meiner Frau zusammen, seit 21 Jahren mit ihr verheiratet, habe drei gesunde, lebhafte Kinder und konnte mir meinen Wohntraum erfüllen.

Was ist das Verrückteste, das Sie je in ihrem Leben getan haben?
Das war 1995 ein Bungee-Sprung von der Jauntalbrücke aus 96 Metern Höhe.

Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Gestern über das Sommerkabarett – ich liebe Kabarett, es ist das Spiegelbild der Gesellschaft.

Gibt es etwas, dass Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben? 
Fallschirmspringen.

Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Das ist abhängig davon, ob ich arbeiten muss oder ob ich zu meinem Vergnügen aufstehe – aber beides mache ich gerne und beides motiviert mich, aufzustehen.

Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie dann und ­warum?
Ein Hund, denn ich möchte auch gerne mal das Leben meiner Hunde führen.


ZUR PERSON
Über drei Jahrzehnte IT-Erfahrung
Adolf Markones kann heute auf eine ­bisher mehr als 20-jährige Laufbahn bei Ingram Micro Österreich zurückblicken. 1999 trat er als Sales Manager in das ­Unternehmen ein, 2001 wurde er zum Director Sales befördert sowie zugleich auch zum Mitglied der Geschäfts­leitung bestellt. Als Director verantwortet er seit 2015 das Volume-Geschäft in Österreich. Er startete seine ­Karriere in den 1980er-Jahren im IT-Handel, stieg erst zum Shop­leiter eines Resellers auf und entwickelte sich später weiter zum Händler- und Großkundenbetreuer, Business Development Manager und Sales Manager in verschiedenen Unternehmen. Markones ist verheiratet und hat drei Kinder.