Govert Versluis, Regional Manager der Wolters Kluwer Transport Services im Porträt

NEW BUSINESS - NR. 9, NOVEMBER 2013
Govert Versluis © WKTS

Immer in Bewegung.

Wolters Kluwer Transport Services (WKTS) ist der ­einzige Anbieter von „On demand"-Transport-Management-Software und -Dienstleistungen (TMSS), die sich gleichermaßen an Transportunternehmen, Speditionen, Logistikdienstleister und Verlader richten. Die Marken Teleroute, Nolis, Bursa, TAS-tms und Transwide stehen für Frachtenbörsen und Transport-Management-Lösungen, die eine schnelle Amortisierung versprechen. Rund 100.000 Anwender sind in einer Nutzergemeinschaft elektronisch miteinander verbunden, um kritische Transportprozesse Tag für Tag erfolgreich zu managen. Mit Hauptsitz in Brüssel (Belgien) und mit Aktivitäten in 80 Ländern verbindet WKTS wahrlich Communities der Transportbranche.

Govert Versluis, Regional Manager Northern, Eastern & Central Europe
Den versierten Managementgeist von Govert Versluis zog es vor knapp vier Jahren zu Wolters Kluwer Transport Services. Zuerst mit der Verantwortlichkeit für den nordeuropäischen Markt (BeNeLux) und nun auch für die DACH-Region (Zentraleuropa) und den osteuropäischen Markt. Zusammengefasst ist es eine sehr internationale Karriere in den verschiedensten Bereichen und Management-Positionen, aber stets mit Transport und Logistik verbunden.

Im Dialog zu Hause
An seiner Tätigkeit schätzt Versluis besonders den Kontakt mit internationalen Kulturen und Mentalitäten: „ Am meisten fasziniert mich der internationale Aspekt der Transport- und Logistik­branche. Ich arbeite mit Kunden und Kollegen aus vielen verschiedenen Nationen und Kulturen zusammen. Dieser internationale Aspekt in Verbindung mit dem sich schnell ändernden Geschäftsumfeld in Europa und speziell in der Transportbranche macht meine Arbeit sehr herausfordernd, aber auch spannend und interessant. Nie ein wirklich ruhiger Moment und immer in Bewegung."

Viele Wege führen nach Rom
Als berufliches Energiebündel und vielseitiger Motivator sieht Versluis seine Mission darin, anderen die maximale Leistung zu ermöglichen. Sein Zugang dazu ist ein transparenter und respektvoller Umgang. „Nachdem ich so viele Kulturen und verschiedene Ansätze kennengelernt habe, weiß ich, dass es nicht den einen Blick oder Weg gibt, die Dinge anzupacken. Es gibt mehr Wege, die nach Rom führen. Den richtigen Weg zu finden, Dinge effektiv nach vorne zu bringen, ist die Hauptaufgabe eines Managers. Ich versuche meine Ziele zu erreichen, indem ich die Personen um mich herum einbinde. Dabei kann man auch mal im Prozess die Richtung ändern. Ich mag Veränderungen, und ich habe auch keine Scheu davor, Fehler zu begehen, aber ich werde ungeduldig, wenn Planungen zu lange dauern und Zeit damit vergeudet wird, einen Plan vorab zu perfektionieren, anstatt ihn zunächst einfach auszuprobieren. Man kann nur Erfolg haben, wenn man engagierte Personen um einen hat, denen man vertrauen kann. Aber am allerwichtigsten ist, dass Wunder nicht vom Himmel fallen. Harte Arbeit und nie aufgeben ist ein elementarer Teil des Erfolgs."

Das Kind im Manager
Durch Kontakt mit vielen verschiedenen Führungskräften und -stilen konnte Govert Versluis viele Erfahrungen sammeln, die ihn zu dem Management-Ass machten, das er heute ist: „Mein härtester Boss war ein Australier in Hongkong, der mir beigebracht hat, wie man Geschäfte macht und wie wichtig es ist, Leistung zu bringen und Geld zu verdienen. Ich habe seine Art gehasst, aber ein paar Jahre später realisierte ich, dass er mir Dinge beigebracht hat, die ich heute noch jeden Tag anwende. Mein indischer Chef lehrte mich, dass Dinge nie so sind, wie sie aussehen. Sehr komplizierte Situationen können mit einer persönlichen Note und Kreativität gelöst werden. Und selbst Vater zu sein (zwei Töchter, sieben und zehn Jahre alt), ist ein großer Gewinn als Manager. Viele Situationen mit meinen Kindern sind nicht viel anders als die im Geschäftsleben."

Technologien und Marktperspektiven
Das Unternehmen passt sich an das Umfeld und die Anforderungen jedes einzelnen Kunden an. Indem alle Dienst­leistungen unter dem Dach Wolters Kluwer Transport Services gebündelt sind, entwickelte man sich sehr schnell zu einem Transportsoftware-, -lösungs- und -dienstleistungsunternehmen. WKTS bietet allen Transport- und Logis­tikprofis einfach zu nutzende und einzu­führende Lösungen. Es gibt viele Entwicklungen im Transport- und Logistiksektor. Der Markt bewegt sich in Richtung Osten, und Technologie wird ein elementarer Bestandteil des täglichen Transportlebens. „Wir liefern Lösungen für jeden einzelnen Schritt der Transportleiter. Es ist sehr spannend, und ich bin sehr glücklich, im Mittelpunkt dieses wechselnden Umfelds zu sein", so Govert Versluis abschließend.

Zehn Fragen an Govert Versluis.

Was wollten Sie als Kind werden?
Polizist. Und ich wollte keine Kinder, sondern nur ein großes Auto!

Was bedeutet Glück für Sie?
Wenn man älter wird, ändert sich auch der Begriff Glück – er wird jeden Tag einfacher. Gesund zu sein und zu bleiben, mit einer glücklichen Familie um mich herum, ist das Wichtigste. Meinen Kindern positive Werte beizubringen, macht mich glücklich und stolz. Außerdem habe ich ein paar sehr gute Freunde, und ich kann die Faszination Natur in Kombination mit meiner Sportbegeisterung erleben. All das und von Zeit zu Zeit in fremde Kulturen zu reisen, in welchen ich von anderen lernen und mich mit ihnen austauschen kann. Das alles bedeutet Glück für mich. Ich bin ein sehr glücklicher und dankbarer Mensch.

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Immer das Abenteuer zu suchen, egal, was andere sagen.

Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?
Ich bin glücklich und zufrieden, aber die Möglichkeit, ein Sänger, Songschreiber zu sein, muss großartig sein. Man schreibt seine Gefühle auf und unterhält damit gleichzeitig andere. Das muss ein tolles Gefühl sein. Dann lassen Sie mich tauschen mit John Legend wegen der Inhalte seiner Musik und mit Aerosmith wegen der Unterhaltung.

Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Mein größter Erfolg ist mein abenteuerliches Leben. Von Land zu Land ziehen und neue Abenteuer zu bestehen, ist das, wovon ich immer geträumt habe. Dieser Traum findet nach wie vor statt, und auf diesem Weg hat sich mein Leben immer positiv verändert. Zu alldem wurden mir auch noch eine wundervolle Ehefrau und zwei wunderschöne Prinzessinnen geschenkt.

Was ist das Verrückteste, das Sie je in Ihrem Leben getan haben?
Wenn man jung ist und viel reist, macht man viele Dinge, wie mit Piranhas schwimmen, 24-Stunden-Busfahrten oder ohne Kenntnisse oder richtige Ausrüstung und ohne Führer im Schnee an Lawinen vorbei zum Annapurna-Basislager klettern. Das würde ich jetzt besser planen. Aber es war abenteuerlich.

Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Ich lache jeden Tag – heute war es über meine Tochter, die versucht hat, das gestresste Verhalten meiner Frau nachzuahmen, die auf dem Sprung war. Zu lustig!

Gibt es etwas, was Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben?
Ich bin abenteuerlustig und sportlich, habe aber mit großen Höhen meine Probleme. Ein Bungeesprung in Neuseeland ist noch auf meiner To-do-Liste, ich hatte noch nicht den Mut dazu.

Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Irgendwo in mir ist ein idealistischer Teil. Die Welt zu einem etwas freundlicheren Ort zu machen, ist etwas, das ich versuche. Da ich nicht Barack Obama, Ghandi oder jemand Ähnlicher bin, treibt mich das Arbeiten an einer positiven Einstellung und Zukunft für meine Kinder an. Und generell immer positiv zu sein.

Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie dann und warum?
Ein Chamäleon. Dann könnte ich mich an unerwartete Situationen schnell und effektiv anpassen.

Zur Person
Der in Gouda (Niederlande) geborene ­Govert Versluis erlebte eine durchweg internationale Jugend in verschiedenen exotischen Ländern wie Indonesien, Doha, Dubai und Nigeria. Mit 16 Jahren kehrte er in seine Heimat zurück, beendete seine Schulausbildung und studierte im Anschluss Internationales Marketing und Management in Utrecht. Seine berufliche Laufbahn begann in Hongkong als Vertriebsmitarbeiter bei einer amerikanischen Umzugsfirma. Nach dieser Station lebte er für weitere Jahre in Asien – 2 Jahre in Manila und 2 Jahre in Neu-Delhi –, bevor er wieder zurück nach ­Europa, nach Belgien, kam, um dort weitere Geschäfte aufzubauen. 2 Jahre später bekam Versluis die Möglichkeit, etwas ganz anderes zu machen, arbeitete für DHL aviation und war verantwortlich für den Verkauf von Überkapazitäten bei DHL-Flugzeugen. Mit diesen vielfältigen Erfahrungen wechselte Govert Versluis vor knapp 4 Jahren zu Wolters Kluwer Transport Services.

(BO)