Batterien sind ein zentrales Element für die CO2-freie Energieversorgung der Welt. Denn der unregelmäßig anfallende Wind- und Sonnenstrom muss zwischengespeichert werden. Seit 2020 hat sich das Volumen der installierten Batterieleistung im Energiesektor auf 85 Gigawatt vervierfacht, schreibt die Internationale Energieagentur IEA. Praktisch die Hälfte der Kapazität ist alleine 2023 dazugekommen.

Am Weg zu Null-Emissionen müsste die Kapazität allerdings bis 2030 auf 1.200 GW noch einmal um das 14-Fache steigen. In dem Szenario der IEA würden Batterien dann 80 Prozent der weltweiten Stromspeicherkapazität leisten - der Rest entfällt zum größten Teil auf Pumpspeicherkraftwerke. Wenn die Kapazität der erneuerbaren Stromproduktion verdreifacht werde, müsse zugleich zum Erhalt der Versorgungssicherheit die Speicherkapazität versechsfacht werden, rechnet die IEA vor.

Schon heute könnten PV-Anlagen mit Batterien bei den Kosten mit einen neuen Kohlekraftwerk in Indien konkurrieren, in den nächsten Jahren werde batteriegespeicherter Solarstrom auch mit neuen Kohlekraftwerken in China und dann sogar mit neuen Erdgas-Kraftwerken in den USA mithalten können, schreibt die IEA in ihrem Bericht. Die Kosten für Lithium-Ionen-Batterien, der mit Abstand derzeit meistgenutzten Technologie, seien seit 2010 um 90 Prozent auf nur mehr 140 Dollar je KWh gefallen und der Preis dürfte weiter zurückgehen.

Um Batterien weltweit zu verbreiten, müssen die Kosten dem Bericht zufolge weiter sinken, ohne Kompromisse bei Qualität und Technologie einzugehen. Die IEA geht von einem Kostenrückgang um weitere 40 Prozent aus. Außerdem müsse es zu mehr Vielfalt in den Lieferketten, der Gewinnung und Verarbeitung der für die Batterien verwendeten Mineralien und der Herstellung der Batterien selbst kommen. Sollten aber EU und USA alle ihre geplanten Projekte verwirklichen, könnten sie ihren Eigenbedarf bis 2030 annähernd decken. China ist ohnehin mit Abstand der größte Hersteller von Batterien.

Währen die meisten Menschen bei Batterien an Konsumgüter oder E-Autos denken, entfallen zwei Drittel der neu geschaffenen Kapazitäten auf großindustrielle Speicher - getrieben von China, wo Solar- und Windstromanlagen mit Batterien aufgerüstet werden. Wobei China insgesamt für mehr als die Hälfte der neu installierten Batteriespeicherkapazität verantwortlich zeichnet. Dahinter folgen die USA und dann die EU. In Europa geht aber der größte Teil der Batterien an Haushalte, konkret in Speicher für Solaranlagen.

(APA)