Grüne Wende am Arbeitsmarkt.

NEW BUSINESS - NR. 7/8, JULI/AUGUST 2023
Österreich liegt mit einem Anteil von 20,8 Prozent an Green Jobs zwar über dem OECD-Durchschnitt. Um den steigenden Bedarf zu decken, müssen Qualifikationen jedoch wirksam gefördert ­werden. © Adobe Stock/robert

Green Jobs und Menschen mit klimarelevanten Ausbildungen stehen hoch im Kurs – Tendenz weiter steigend. An Bewusstsein für die Berufsbilder der Zukunft mangelt es jedoch ebenso ...

... wie an qualifizierten Fachkräften, die die immer dringlichere Energiewende in die Tat umsetzen. Wird Österreich noch sein grünes Wunder erleben?

Um die Klimawende zu meistern, werden viele Hände benötigt, die an der Zukunft der Energieversorgung mitarbeiten. Der vorherrschende Fachkräftemangel gefährdet nicht nur Österreich als Standort für Zukunftstechnologien, sondern bringt auch die Klimaziele, die den Umbau unseres Energiesystems erfordern, ins Wanken.

Das Thema grüne Berufe beschäftigt auch die heimische Politik schon seit geraumer Zeit. Bereits im Jahr 2010 wollte das Landwirtschaftsministerium mit dem ambitionierten Masterplan „Green Jobs“ die Zahl der grünen Arbeitsplätze von rund 185.000 auf 285.000 Beschäftigte bis 2020 erhöhen. Tatsächlich stieg die Zahl jedoch nur leicht bevor sie in den Jahren 2017 bis 2020 stagnierte. Bei der Statistik Austria zählte man für das Jahr 2020 insgesamt 197.027 Personen in Umweltberufen.

Bewusstseinskampagne „Fighters4Climate“ gegen ­Fachkräftemangel in grünen Zukunftsberufen
„Der Fachkräftemangel droht zum Risikofaktor der Klima- und Energiewende zu werden“, warnt oecolution-Geschäftsführerin Elisabeth Zehetner. „Expert:innen schätzen, dass bis 2030 rund 100.000 Fachkräfte in sogenannten ‚Green Jobs‘ gebraucht werden. Wenn wir nicht schleunigst einen Zahn zulegen und das Bewusstsein für die Jobs der Zukunft schärfen, wird Österreich kein grünes Wunder erleben.“ 

Angesichts dessen startete oecolution austria Anfang des Jahres die Bewusstseinskampagne „Fighters4Climate – #karrierefürsklima“, die 13 Berufsfelder in den Vordergrund stellt, die für die Klima- und Energiewende unabdingbar sind. Ziel ist es, einerseits Karrierechancen im Umweltbereich und den Beitrag von Unternehmen und ihren Mitarbeiter:innen am Klimaschutz aufzuzeigen und andererseits die grünen Zukunftsjobs auf den Radar der Jugendlichen zu bringen, die vor der Bildungs- und Berufswahl stehen.

Eine aktuelle market-Studie im Auftrag von oecolution austria unter 500 Jugendlichen zwischen 15 und 29 Jahren zeigt zwar: Die Bedeutung von Klima- und Energieberufen für den Klimawandel wird als sehr hoch eingeschätzt. Bereits 53 Prozent der Jugendlichen haben sich intensiv mit dem Thema Klimawandel beschäftigt. Ein gleich hoher Anteil (54 Prozent) hat bereits an die Bedeutung von Fachkräften im Kampf gegen den Klimawandel gedacht. Gleichzeitig ist derzeit aber „die Möglichkeit, etwas für die Umwelt zu tun,“ nur für 17 Prozent bei der Berufswahl ein wichtiger Parameter.

Das hat seinen Grund: Der Informationsmangel über „Green Jobs“ ist hoch. Insgesamt 81 Prozent der österreichischen Jugendlichen fordern mehr Informationen zu den Zukunftsberufen ein. market-Institutsvorstand David Pfarrhofer zu den Studienergebnissen: „Jobs rund um Klimawandel und Energiewende sind zweifelsohne wichtig für die Umwelt. Das Interesse rund um die Berufsbilder ist bei den jungen Österreiche­r:innen (noch) eher zurückhaltend – hier steckt Potenzial!“

Die Relevanz von Klimawandel- und Energiewende-Jobs für die Umwelt schätzen 76 Prozent als hoch ein. 62 Prozent sagen zudem, Klima- und Energiewende-Jobs bringen mehr, als durch Proteste auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Mit „Green Jobs“ verbinden die meisten Jugendlichen technische Berufe (25 Prozent), wie Tech­ni­ker:in, Instal­lateur:in, Solar-/Photovoltaik­monteur:in oder Energie­techniker:in. Das größte Interesse besteht an den Berufen „Software­designer:in“ (44 Prozent), Solar­techniker:in (39 Prozent) und Energietech­niker:in (37 Prozent).

Für oecolution-Geschäftsführerin Elisabeth Zehetner zeigen die Ergebnisse der Befragung: „Österreich braucht dringend eine Job- und Informationsoffensive zu ‚Green Jobs‘ – das ist ein klarer Auftrag an Politik, Bildungs­institutionen und Unternehmen. Für eine erfolgreiche Energiewende braucht es in Österreich erstklassige Fachkräfte. Je mehr junge Menschen sich für „Green Jobs“ entscheiden, desto besser für Wertschöpfung und Umwelt.“

Starke Stimmen aus der Wirtschaft: Weiterentwicklung der Lehre für eine nachhaltige Zukunft
Eine andere Studie, jene zu „Lehre und Nachhaltigkeit“, im Auftrag der Initiative CEOs For Future bringt neue Erkenntnisse aus der Sicht der Unternehmen. Die zentrale Aussage mit einer Zustimmung von 83 Prozent: „Die Ausbildungspläne der Berufsschulen sollen das Thema Nachhaltigkeit (Klimaschutz, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft) mit aufnehmen“. Auf die Frage nach den aktuellen Hürden bei der Lehrlingsausbildung sprechen rund 64 Prozent von „veralteten Lehrplänen an den Berufsschulen“ und 21 Prozent von „teilweise mangelnder Basisausbildung“.

„Bei unseren Unternehmen gewinnen die Lehrlinge und jungen Mitarbeiter:innen eine steigende Bedeutung: Die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen“, sagt Birgit Kraft-Kinz, Unternehmerin und CEOs-For-Future-Obmann-Stellvertreterin, und ergänzt: „Deshalb müssen die Lehrpläne in Ausbildungen generell und in den Berufsschulen auf Zukunftsthemen ausgelegt werden: Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema.“

Die CEOs-For-Future-Mitgliedsunternehmen ÖBB, Wiener Stadtwerke, Greiner Packaging International und Asfinag setzen sich besonders tatkräftig für die Modernisierung der Lehre und von Lehrberufen ein. Mit stetig rund 2.000 Lehrlingen und 27 Lehrberufen sind die ÖBB einer der größten Lehrlingsausbildner des Landes.

„Als eines der größten Klimaschutzunternehmen Österreichs sind wir Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. Wir setzen auf 100 Prozent erneuerbare Energie. Hier nutzen wir die Natur und produzieren nachhaltigen Grünstrom aus Wasserkraft, Solarenergie und seit neuestem aus Windkraft“, so Silvia Angelo, Mitglied des Vorstands ÖBB-Infrastruktur AG, und ergänzt: „Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsthemen fließen bei uns schon in die Lehrausbildung ein: Die Green Jobs Energietechnik und Kälteanlagentechnik bilden wir selbst aus. Unsere Lehrlinge arbeiten auch im Unterricht an verschiedenen Nachhaltigkeitsprojekten. Das sollte zum Standard werden, nicht nur in Firmen, sondern bei der Ausbildung allgemein.“

Den Wiener Stadtwerken geht es vor allem um die Dekarbonisierung der großen Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Von Wasserstoff über Geothermie bis Solarenergie wird in alle Energiequellen zur Erreichung der Klimawende investiert. Bestrebungen fließen auch stark in die Lehrlingsausbildung ein.

Dazu sagt der stellvertretende Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, Peter Weinelt: „Das Klimabewusstsein ist bei unseren Lehrlingen bereits stark ausgeprägt. Hier wollen wir ansetzen und das Thema Nachhaltigkeit fix in der Ausbildung implementieren. Wir geben unseren Lehrlingen das Werkzeug in die Hand, um der Klimawende die Stirn zu bieten, und gemeinsam machen wir Wien bis 2040 zur klimaneu­tralen Stadt.“ Die Wiener-Stadtwerke-Gruppe bildet aktuell 470 Lehrlinge aus. Um noch mehr Lehrlinge selbst ausbilden zu können, werden zwei neue Ausbildungszentren für die Wiener Linien und Wien Energie eröffnet.

Auch dem Verpackungsunternehmen Greiner Packaging, das als Vorreiter für die Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft mit nachhaltigen Produktlösungen gilt, liegt eine nachhaltige Ausbildung der jungen Mit­arbeite­­r:innen und 74 Lehrlinge am Herzen. „Ein ganz wesentlicher Fokus liegt darauf, der nächsten Generation, unseren Lehrlingen, eine gute Ausbildung zu bieten. Wir sind stolz darauf, mit einem sehr umfangreichen Ausbildungsprogramm ein Stück der Zukunft unserer Lehrlinge mitgestalten zu dürfen. Die jungen Menschen von heute sind die Entscheidungsträger von morgen“, betont Manfred Stanek, der 2023 von der Spitze der Greiner Packaging International als COO in den Vorstand der Greiner AG gewechselt ist.

„Die Asfinag beweist jeden Tag, dass Mobilität und Nachhaltigkeit in keinem Widerspruch zueinander stehen. Daher sind Schulungen zu Biodiversität, Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Mobilität ein fixer Bestandteil in der Ausbildung unserer Lehrlinge. Junge Menschen sind die Zukunft, bei uns können und sollen sie diese Zukunft aber auch gestalten und sich nachhaltig für den Klimaschutz einbringen“, sagt Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl.

Ein Jahr Umweltstiftung: Von der Arbeitslosigkeit zur Fachkraft der Energiewende
Einer anderen Zielgruppe widmet sich die vor einem Jahr gegründete Umweltstiftung, die im Mai 2023 den 200. Teilnehmer begrüßen durfte. Im Rahmen dieser Stiftung, die auf Initiative von WKÖ und ÖGB gemeinsam mit dem Arbeitsministerium, dem Klimaschutzministerium und dem AMS ins Leben gerufen wurde, werden arbeitslose Personen in arbeitsplatznaher Form zu Fachkräften für die Energiewende ausgebildet.

„Die Umweltstiftung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Energiewende und wirkt dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegen. Arbeitslose Personen sind in Zeiten von Arbeitskräftemangel eine wichtige Reserve, die wir mit den richtigen Maßnahmen aktivieren müssen. Die Umweltstiftung ist eine solche. Sie hilft in Form einer betriebsnahen und verkürzten Ausbildung, Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt besser zusammenzuführen“, sagt WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf.

Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB, betont: „Die Qualifizierung von Arbeitnehmer:innen hat für uns oberste Priorität, deswegen freuen wir uns besonders über das Interesse! Jetzt geht es darum, alle Kräfte zu bündeln, um das Ziel ‚1.000 Teilnehmer:innen‘ zu erreichen. Jede Ausbildung in Zukunftsjobs ist nicht nur eine Investition in die Zukunft der Arbeitnehmer:innen, sondern auch in die Zukunft unseres Planeten.“

Die Umweltstiftung wird von der Aufleb GmbH durchgeführt. Diese setzt sich seit ihrer Gründung durch die Sozialpartner ÖGB und WKO im Jahr 1995 für die Ausbildung, Höherqualifizierung und Vermittlung von arbeitslosen Menschen auf dem österreichischen Arbeitsmarkt ein. Über Arbeitsstiftungs- und andere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen verhalf die Aufleb bereits mehr als 11.000 Menschen zu einem neuen Arbeitsplatz. Im Rahmen der Umweltstiftung sollen bis 2025 mindestens 1.000 Menschen in Green Jobs qualifiziert werden. Dafür stellen das Wirtschaftsministerium, das AMS und Wirtschaftstreibende insgesamt 17,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Bei der Umweltstiftung wird durch die arbeitsplatznahe Ausbildung Wissen geschaffen, welches praxisnahe in den jeweiligen Unternehmen erworben und später in einem Dienstverhältnis angewendet wird. Bereiche, in denen Teilnehmer:innen tätig sein können, sind beispielsweise Energieaufbringung, Gebäudetechnik, Umweltberatung, aber auch Land- und Forstwirtschaft und Ressourcenwirtschaft. So handelt es sich etwa bei dem 200. Teilnehmer um einen 39-jährigen Steirer, der einst eine Lehre zum Fliesenleger abgebrochen hat und nun im Rahmen der Umweltstiftung die Möglichkeit bekommt, innerhalb von 20 Monaten den Lehrabschluss zum Bauwerksabdichter zu absolvieren.

Eine andere Teilnehmerin, eine 26-jährige Frau aus Wien, durchläuft seit bald einem Jahr die Ausbildung zur Elektrotechnikerin und wird auch hier innerhalb von 20 Monaten die Lehrabschlussprüfung absolvieren. Bei einem 51-jährigen Arbeitslosen aus der Steiermark, der aufbauend auf seine Ausbildung zum Elektrotechniker die Höherqualifizierung zum zertifizierten Photovoltaiker machte, ist die erfolgreiche Arbeitsmarktintegration bereits geglückt. 

Anfang des Jahres initiierte das AMS zudem ein „Arbeitsbündnis Green Jobs in der Steiermark“, dem neben dem Sozialressort des Landes wichtige Einrichtungen der beruflichen Erwachsenenbildung und der Bildungsorientierung angehören. Im Zuge dessen lässt sich auch der Hartberger Andreas Lind für einen Green Job ausbilden. Er absolviert eine Qualifizierung zum Anlagen- und Betriebstechniker mit dem Zusatz Erneuerbare Energien: „Wie eine Wechselschaltung funktioniert, begeisterte mich bereits als achtjähriges Kind. Vielseitig interessiert und immer lernwillig, bekam ich nun mit 55 Jahren die Chance, einen weiteren Beruf – meinen Wunschberuf – zu erlernen. Die Ausbildung im Schulungszentrum Fohnsdorf kann ich Frau und Mann in jedem Alter empfehlen. Sie bietet wirklich tolle Berufsaussichten.“

Entmystifizierung grüner Berufsbilder nimmt ­Arbeitgeber in der Pflicht
Aufgrund ihres hohen Stellenwerts für die nachhaltige Wirtschaft werden Green Jobs mittlerweile zwar bewusst von der Bundesregierung und dem AMS gefördert. In der Praxis zeigt sich allerdings noch Aufholbedarf. „Neu und gut ist, dass das Thema nun Teil der öffentlichen Debatte ist. Es muss gelingen, die Attraktivität der Branche, aber insbesondere von Handwerk und Lehre, in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu heben. Der Begriff Green Jobs ist teilweise noch eine leere Hülle. Wir brauchen Entmystifizierung und Berufsbilder im Fokus, die ganz klar verdeutlichen, was konkret dahintersteckt und welcher Beitrag für die Energiewende geleistet wird“, so Robert Pfarrwaller, der seit 2014 als CEO die strategischen Geschicke von Rexel Austria, hierzulande Marktführer im Elektrogroßhandel, leitet.

Dafür sei auch der jeweilige Arbeitgeber verantwortlich. Jene, die sich dafür einsetzen, profitieren auch selbst davon – zumindest laut der Deloitte-Studie, die belegt, dass Arbeitgeber, die sich aktiv für Nachhaltigkeit und den Erhalt der Umwelt engagieren, bei umweltbewussten Arbeitnehmer:innen zunehmend an Attraktivität gewinnen.

„In Zeiten von akutem Fachkräftemangel kann das ein klarer Wettbewerbsvorteil sein. Daher arbeiten wir intensiv darauf hin, unsere Green Jobs in den Fokus zu rücken und die Aktivitäten sowie Menschen dahinter vor den Vorhang zu holen. Elektrobranche bedeutet heute nicht mehr nur das Verlegen von Kabeln, sondern das Schaffen von Gesamtlösungen, die die Energiewende möglich machen“, sagt Martin Maurer, HR Director bei Rexel Austria. Dass bei vielen jungen Personen nach wie vor ein falsches Bild vom Berufsalltag in dieser Branche vorherrscht, bestätigt auch eine Studienreihe des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) zum Image des Studiums der Elektrotechnik.

Im Prinzip gäbe es entlang der gesamten Wertschöpfungskette Green Jobs. Das betrifft die Lieferant:innen von Rexel, das Rexel-Team selbst und die Kund:innen – Industrie sowie Facility-Betriebe, Elektrogewerbe und Elektrohandwerk. Als Beispiel nennt Maurer Personen, die im Bereich Smart Building, Erneuerbare Energie oder Energiemanagement beim Elektrogroßhändler beschäftigt sind. Das Geschäftsfeld wächst rasch und entwickelt sich in unglaublicher Geschwindigkeit.

„Dadurch, dass der ganze Nachhaltigkeitsbereich so dynamisch ist, sind Aus- und Weiterbildungen unerlässlich, um am Puls der Zeit zu bleiben. Das bieten wir unseren Mitarbeiter:innen, aber wir geben unser Know-how auch in Form von Schulungen an unsere Kund:innen weiter. Wir haben uns hier eine Pionierstellung aufgebaut und bilden in der Rexel Akademie, die als zertifizierte Schulungsstätte gilt, beispielsweise Elektrotechniker:in­nen zu Themen wie erneuerbaren Energien und E-Mobilität aus. Ich bin überzeugt, dass Green Jobs ein Hebel sind, um einen Imagewandel in unserer Branche herbeizuführen“, so Pfarrwaller.

Das Thema Green Jobs hat sich Rexel jedenfalls groß auf die Fahnen geschrieben – auch in puncto Nachwuchs. „Wir investieren viel in die Aus- und Weiterbildung unseres Teams und stellen auch laufend neue Lehrlinge an unseren 18 Standorten österreichweit ein, die die Energiewende in einem überdurchschnittlich wachsenden Unternehmen in einer Zukunftsbranche mitgestalten wollen. Dieses Jahr wollen wir noch 20 Lehrlinge einstellen“, so Maurer abschließend. (BO)


INFO-BOX I
Definition von Green Jobs
Als Green Jobs werden Arbeitsplätze im Umweltsektor bezeichnet. Laut Definition der Europäischen Union (EU) sind Green Jobs Arbeitsplätze in der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten. Diese Arbeitsplätze findet man in den verschiedensten Sparten wie zum Beispiel erneuerbare Energien, nachhaltiges Bauen und Sanieren sowie Wasser- und Abwassermanagement. Berufe mit hohem Qualifikationsniveau können ebenso dazugehören wie Lehrberufe oder Hilfsarbeiten. Der Hauptzweck von Green Jobs ist der Beitrag zum Umweltschutz. Daher können in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen Green Jobs gefunden werden bzw. können sich bestehende Berufsbilder zu Green Jobs wandeln.

www.ecotechnology.at


INFO-BOX II
Österreichs WIFIs punkten bei nachhaltigen Fachberufen
Ob beim Thema E-Mobilität, Energieversorgung oder Abfallwirtschaft, die WIFIs bieten eine Vielzahl an höchst gefragten Ausbildungen, die punktgenau auf den Bedarf der Wirtschaft abgestimmt sind. Dazu zählt die 32 Lerneinheiten umfassende Ausbildung zur/zum Energieeffizienz-Beauftragten, die vermittelt, wie Energiemanagementsysteme in Unternehmen angewandt werden und damit Energie gespart werden kann. Diese kann mit einem international anerkannten Zertifikat abgeschlossen werden.

Für den Umstieg auf erneuerbare Energien können Interessierte mit der WIFI-Ausbildung zur/zum Öko-Energietechniker:in wertvolle Qualifikationen in den drei spezifischen Fachmodulen Biomasse, Wärmepumpe sowie Solar und Photovoltaik erwerben. Der Lehrgang zur/zum zertifizierten Photovoltaiktechniker:in bzw. -planer:in behandelt wiederum in drei Kursmodulen alle praktischen, technischen und wirtschaftlichen Grundlagen dieser Zukunftstechnologie. Im Bereich Mobilität haben sich in den vergangenen fünf Jahren die Zulassungen von E-Autos in Österreich mehr als verfünffacht. In den vielfältigen WIFI-Qualifizierungslehrgängen können Kfz-Fachkräfte alle Grundlagen der E-Mobilität erlernen.

Der Nachhaltigkeitsgedanke zieht sich auch durch die akademischen Bildungsangebote der WIFI-Berufsakademie wie ein roter Faden. Im Masterlehrgang für integrales Gebäude- und Energiemanagement können etwa Management- und Koordinationskompetenzen mit ­ökologischem Schwerpunkt auf akademischem Niveau erworben werden.